Ein schweres Gewitter beendete vorzeitig die Partie des Landsberg X-PRESS in Passau. Eigentlich müsste diese vom Verband neu angesetzt werden, doch das ist gar nicht so einfach.
Das hat Harald Göbel in seiner langen Zeit bei den Footballern auch noch nie erlebt. Das Spiel des Landsberg X-Press in Passau musste im dritten Viertel beim Stand von 41:35 für Passau nach einem starken Gewitter abgebrochen werden. Eigentlich ein Fall für eine Wiederholung des Spiels, wäre da nicht der enge Zeitplan. „Passau hat keinen Termin mehr frei“, sagt Göbel gegenüber dem Landsberger Tagblatt. „Ich bin jetzt gespannt, wie der Verband entscheidet.“ Noch in dieser Woche müsste diese Entscheidung gefällt und bekannt gegeben werden.
Im August ins Urlaubszeit
Zwar wären am ersten August-Wochenende (4./5.) sowohl die Passau Pirates als auch Landsberg spielfrei, während die restlichen Teams ihre Finals austragen, doch „da steht Passau kein Platz zur Verfügung“, sagt Göbel. Außerdem habe der Verantwortliche der Pirates bereits erklärt, dass viele seiner Spieler direkt nach der Punktrunde in den Urlaub gehen würden. „Die Frage ist, ob Passau da noch eine Mannschaft zusammenbekommt“, sagt Göbel.
Heimrecht tauschen ist nicht so einfach
Beim X-Press würde man sicher auch mit einem ausgedünnten Kader auflaufen müssen, aber man könnte sogar noch auf die beiden US-Amerikaner Marice Sutton und Kyle Barnett zurückgreifen. Dass man das Spiel nach Landsberg verlegen würde, wäre vonseiten des X-Press aus möglich. „Allerdings darf man die Kosten nicht vergessen, die dann auf Passau zukommen würden, allein schon wegen des Busses für die Anfahrt.“
Das Spiel noch weiter in den August oder vielleicht sogar auf Anfangs September zu verlegen, macht aus Sicht von Göbel gar keinen Sinn – August sei der Urlaubsmonat und bis Ende der Ferien zu warten, sei ein Unding. Schließlich müsse dann weiter trainiert werden, was auch kaum im vernünftigen Rahmen möglich sei.
Der zweite Vorsitzende des X-Press ist nun gespannt, wie der Verband entscheidet. „Wenn weniger als fünf Minuten auf der Uhr stehen, kann man ein Spiel werten“, sagt er – in diesem Fall jedoch wäre noch mehr als ein Quarter zu spielen gewesen. Außerdem war der Verlauf keineswegs eindeutig: Eine 7:0-Führung der Landsberger glich Passau noch im ersten Viertel aus und ging 14:7 in Führung. Ab diesem Zeitpunkt legten die Gastgeber immer wieder vor – und Landsberg glich aus. Für den X-Press war also noch alles möglich.
Passau braucht die Punkte
Im Gegensatz zu den Pirates sind die Landsberger aber nicht auf die Punkte angewiesen. Der X-Press belegt den 3. Platz in der Regionalliga und hat nur mehr theoretische Chancen auf Platz zwei. Anders sieht es bei Passau aus, das mit Neu-Ulm um den Klassenerhalt kämpft. Mit einem Sieg gegen Landsberg hätten die Pirates, die im Gegensatz zu den Spartans bereits einen Sieg verbuchen konnten, etwas gelassener in dieses entscheidende Spiel am kommenden Sonntag, in dem die beiden Mannschaften aufeinandertreffen, gehen können. Es liegt also auf der Hand, dass auch die Passauer gespannt auf die Entscheidung warten.
Die Landsberger dagegen können sich auf die – sicher stattfindenden – letzten beiden Heimspiele konzentrieren. Am Samstag kommt es zum Derby gegen Tabellenführer Fursty Razorbacks aus Fürstenfeldbruck. Das Hinspiel hatten die Landsberger mit 14:30 verloren, allerdings wäre mehr drin gewesen. Klar, dass man beim X-Press auf Revanche aus ist und dem Nachbarn gerne die erste Niederlage beibringen würde.
Die deutschen Meister kommen
Wieder mit von der Partie sein werden die Cheerleader der Landsberg Starlights. Dabei dürfen sich die Zuschauer auf den Auftritt der deutschen Meister, der Shooting Stars, freuen. Spielbeginn am Samstag ist um 17 Uhr im Landsberger Sportzentrum.
Text: Margit Messelhäuser | Landsberger Tagblatt
Fotos: Matschiner | LXP