Fabian Gruber spielt seit eineinhalb Jahren bei den Landsberger Footballern. Er hat nicht nur körperlich davon profitiert.
Trainingsbeginn beim Nachwuchs der Landsberger Footballer: Linus Olbrich schlendert zur Kabine: Der schlaksige 13-Jährige hat stets einen lockeren Spruch parat – wie gemacht, für die „coole“ Sportart American Football.
Fabian Gruber dagegen sieht man nicht auf den ersten Blick an, dass auch er zu den X-Boys gehört. Der Schüler aus Schöffelding ist 1,80m groß und wiegt 106 Kilogramm. Vor eineinhalb Jahren hat Fabian noch 120 Kilogramm gewogen – dann begann er bei den Footballern des Landsberg X-Press. „Fabian war ein ganz normales Baby“, erzählt sein Vater Walter Gruber, doch dann wurde er auf einmal „immer kompakter“.
Und Gruber motivierte seinen Sohn, Sport zu machen. „Ich habe Fußball, Ringen und Taekwondo probiert“, erzählt der 14-Jährige – doch nichts hat ihm richtig Spaß gemacht.
Eher durch Zufall landete er dann beim Nachwuchs des Landsberg X-Press. „Zuerst dachte ich mir noch, ob das was wird?“, erzählt sein Vater – doch er wurde schnell eines Besseren belehrt. „Es ist eine tolle Kameradschaft hier. Wenn zum Beispiel jemand vergessen hat, etwas zu Trinken mitzubringen, dann helfen eben alle zusammen.“
Aufgrund seiner Größe und seines Gewichts ist Fabian ein im wahrsten Sinne des Wortes wichtiger Spieler für den Nachwuchs des X-Press. „Ich spiele in der Offenseline“, erklärt er – damit ist er dafür zuständig, die Gegner von seinem Quarterback fernzuhalten und diesem möglichst viel Zeit für einen guten Wurf zu verschaffen.
Vorteil bei dieser Position: Fabian muss nicht viel laufen, denn „das ist nicht seins“, sagt Vater Walter mit einem Schmunzeln. Und trotzdem hat der 14-Jährige inzwischen ganz schön an Kondition zugelegt. „Anfangs musste Fabian schon nach einer Länge auf dem Sportplatz gehen, inzwischen läuft er zweimal um den Platz ohne Pause“, sagt sein Vater. Denn laufen müssen auch die Offenseline-Spieler, aber „es macht mehr Spaß“, betont Fabian. Und vor allem: Man muss nicht ständig laufen wie etwa beim Fußball. „Das geht alles viel spielerischer.“
Mit Football hat er seinen“Sport gefunden. Trainiert auch mal selbst zu Hause und auch auf der Playstation läuft der amerikanische Volkssport. Nicht genug damit: Auch die Theorie und das ist im Football nicht wenig, macht ihm Spaß. „Ich kenne die Regeln nicht“, sagt Walter Gruber und muss lachen, aber „Fabian versucht es immer wieder, mir alles zu erklären.“
Bislang musste der 14-Jährige noch Flag-Football spielen – Körperkontakt ist da verboten. Doch jetzt geht es für ihn zum Tackle-Football. Also mit kompletter Ausrüstung und Checks. Da macht der 14-Jährige sofort Eindruck – vor allem beim Gegner. „Bei einem Turnier kam er zu mir, als zwei Gegner neben mir standen“, erzählt Fabians Vater, und diese hätten ihn nur im Trikot des X-Press angeschaut und der Kommentar lautete: „Oh Sch…“, schmunzelt Walter Gruber.
Für ihn ist aber vor allem wichtig, dass Fabian Spaß am Sport hat. „Beim Taekwondo hat er sich einmal wehgetan und das war’s dann“, erzählt er. Beim Football habe sich Fabian schon öfter verletzt, aber trotzdem wenn irgendmöglich kein Training versäumt.
Nicht nur körperlich hat ihm der Sport gutgetan: „Fabian ist viel selbstbewusster geworden“, freut sich sein Vater und „schulisch macht sich der Sport auch bemerkbar.“ Den Teamgeist, der in der Mannschaft herrscht, brachte er auch in die Klasse ein. Gleichzeitig fand er viel leichter Anschluss, egal, in welcher Gruppe. „Football ist einfach ein cooler Sport“, und davon müsse Fabian auch in der Schule oft erzählen. „Ich hoffe einfach, dass es ihm einfach weiterhin so gut gefällt.“
Vonseiten des Vereins will man in nächster Zeit auch auf die Kinderärzte zugehen, erklärt Harald Göbel, zweiter Vorsitzender des X-Press, um die Vorteile von Football gerade für „kompaktere“ Kinder dazulegen.
Training Gerade bei den „schweren Jungs“ brauchen die Footballer stets Zuwachs. Wer es einmal ausprobieren möchte, kann sich mit bei Holger Ehlerding unter jugend@landsbergx-press.de melden.
Text: Margit Messelhäuser Landsberger Tagblatt | 26.04.2016