Im letzten Saisonspiel liefert sich Landsberg mit Meister Straubing einen packenden Kampf. Am Ende fließen Tränen.
uf dem Spielfeld geht es beim Football zum Teil kräftig zur Sache. Wenn die Spieler bei Tacklings zusammenprallen – und das zum Teil bei vollem Lauf – ist das Scheppern bis auf die Tribünen zu hören. Nicht selten humpelt manch ein Akteur nach dem Schlusspfiff vom Feld und kann sich kaum mehr auf den Beinen halten. Football ist ein Sport für Männer mit harter Schale – die aber oft auch einen weichen Kern haben. Das wurde beim letzten Saisonspiel des Landsberg X-Press gegen Straubing deutlich, als nach der Partie zahlreiche Abschiede anstanden.
Mehr Impressionen vom Spiel in unserer Bildergalerie und ein kurzes Video gibt es auf Facebook.
Wie ein Tiger lief Knut Dins fast zwei Stunden auf der Tribüne des Sportzentrums hin und her. Stets ist der Präsident des Landsberg X-Press auf der Höhe des Geschehens, wenn er ein Heimspiel seiner Footballer kommentiert. So bekommen auch Zuschauer, die mit den Regeln im American Football nicht so sehr bewandert sind, schnell einen Einblick in diese Sportart. Das letzte Saisonspiel gegen die Straubing Spiders war für Dins das letzte als amtierender Präsident. Im Herbst wird er nach zehn Jahren seinen Posten räumen (LT berichtete). Davon ließ er sich während des Spiels kaum etwas anmerken. Aber nach dem 25:60 der X-Men, das nur noch Symbolcharakter hatte, aber bei dem dennoch packendes Football gezeigt wurde, wurde es emotional.
Blumen für die Spielermama
Traditionell verabschieden sich die Spieler beider Teams nach Abpfiff von den Fans und stellen sich in einer Reihe vor der Tribüne auf. Und dort war auch Harry Göbel zu finden. „Wir haben zehn Jahre zusammengearbeitet und du hast den Verein zu dem gemacht, was er heute ist. Ohne dich würde es Football in Landsberg nicht geben“, sagte er zu Knut Dins, der 2007 mit der Gründung des X-Press wieder einen Footballverein in Landsberg aus der Taufe gehoben hatte. „Es waren zehn geile Jahre und es gab auch traurige Sachen. Trotzdem war es eine wunderschöne Zeit“, sagt ein sehr gerührter Dins und erhielt stehende Ovationen von den mehr als 500 Zuschauern, die für eine schöne Kulisse sorgten. Alexander Kloiber, Filialleiter von BMW Reisacher in Landsberg, dem Hauptsponsor des X-Press, überreichte Dins einen Gutschein für ein Wochenende mit einem Sportwagen.
Wie geht‘s mit dem Trainer weiter?
Aber nicht nur der Chef – er bleibt dem Verein als Stadionsprecher weiter erhalten – sagte Servus. Mit Dominik Schäfer und Christian Kracher verabschiedeten sich auch zwei langjährige Spieler. Für Kracher war zuletzt ein Traum in Erfüllung gegangen. Er konnte noch einmal mit seinem jüngeren Bruder Thomas in einem Team spielen. Als Dank für die elterliche Unterstützung gab es für die Mutter auf der Tribüne einen großen Blumenstrauß. Die Band „Moon Surfer“ heizte zum Abschluss noch ein, während auf die Saison angestoßen wurde. Diese beendeten die Landsberger Footballer auf Rang drei. Ob Headcoach Shahram Fardin beim X-Press bleibt, ist noch offen. Demnächst stehen Gespräche an, genauso auch mit den drei US-Boys Jordan Barnett, Marice Sutton und Carneilus Smith.
Text Dominic Wimmer | Landsberger Tagblatt
Bildergallerie | Julian Leitenstorfer