X-MEN erfolgreich in Nürnberg

Auswärtsspiel bei den Rams mit 31:20 gewonnen. Rund 500 Zuschauer hatten sich am vergangenen Sonntag am Zeppelinfeld in Nürnberg eingefunden, um die Partie der Rams gegen den Landsberg X-PRESS zu verfolgen. Nach durchaus dramatischem Verlauf konnten sich die Gäste schließlich mit 31:20 (7-13;7-7;7-0;10-0) durchsetzen.

In der Tabelle der Regionalliga Süd liegen die Landsberger (16:4 Punkte) nach zehn absolvierten Partien nun auf dem 1. Platz, allerdings haben die Neu-Ulm Spartans (14:2) zwei Spiele weniger.

Fear and Loathing in Nürnberg

Die X-Men bekamen nach nur wenigen Sekunden einen heftigen Schuss vor den Bug, denn der Kick-off wurde von den Hausherren umgehend in die Endzone getragen. Immerhin konnte der Point after Touchdown (PAT) geblockt werden, so dass es nur 6:0 für die Rams stand. Der Schock saß tief, der frühe Touchdown zeigte Wirkung und in ihrem ersten Drive misslang dem X-PRESS der Punt, so dass die Nürnberger umgehend auf 13:0 erhöhen konnten. Die Defensive war nicht wirklich auf dem Platz, es drohte ein Debakel. Zum Glück behielt X-Men Quarterback Lukas Saurwein die Nerven, passte auf Hannes Haug und dem gelang nicht nur der Touchdown, sondern auch der anschließende Extrapunkt. So endete das erste Viertel glimpflich mit 13:7 für die Gastgeber.

Doch Entspannung war auch im zweiten Spielabschnitt nicht in Sicht, denn die Rams konnten mühelos auf 20:7 davonziehen. In dieser Phase hielt die Offensive die Gäste im Spiel: Saurwein und Watkins wechselten sich als Quarterbacks ab und letzterem gelang ein feiner Pass auf Brayent Hayes. Hannes Haug sorgte für den PAT, so dass die Hoffnung der X-Men durch den Spielstand von 20:14 am Leben gehalten wurde. Ein Schlüsselmoment war der Fake Punt der Hausherren vor der Pause, mit dem sie die letzten 18 Yards überbrücken wollten. Aber Devion Young und Patrick Hoffmann konnten diesen Trickspielzug nach fünf Yards unterbinden. Zwar warf Brandon Watkins vor der Pause noch eine Interception, aber den Nürnbergern sollten in dieser Partie keine Punkte mehr gelingen.

Teamgeist gewinnt Spiele

Die Defensive der X-Men war nach der Halbzeit erwacht und ließ die Rams verzweifeln. Was immer sie auch versuchten, der X-PRESS hatte eine Antwort. Und als Hannes Haug einen Pass von Lukas Saurwein in der Endzone fangen und anschließend den Extrapunkt verwandeln konnte, gingen die Gäste zum ersten Mal in dieser Partie in Führung: 21:20. Große Moral bewiesen, Spiel gedreht. Der oft beschworene Teamgeist ist beim X-PRESS kein Gespenst, sondern auf dem Feld sichtbar. Es gab keine Misstöne und kein Gemecker – nur Einsatz und großen Willen.

Dieses Engagement gipfelte im letzten Viertel in einem weiteren Pass von Lukas Saurwein auf Brayent Hayes, der seinen zweiten Touchdown machte. Haug war treffsicher, die X-Men führten mit 28:20. Und wieder zeigte sich die Defensive beim Drive der Rams hellwach, denn sie zwangen den gegnerischen Quarterback zu einem Fumble. Hannes Haug krönte seine starke Vorstellung auf und neben dem Platz mit einem 40 Yard Field Goal zum 31:20 Endstand. Auch das letzte Aufbäumen der Rams wurde von der X-PRESS Defensive im Keim erstickt, so dass man die Uhr locker runterspielen konnte und sich wenig später jubelnd in den Armen lag. Ein Triumph, der hart erkämpft und von der gesamten Mannschaft erreicht wurde. Eine reife Leistung nach besorgniserregendem Beginn.

Showdown am GSCO-Gameday

Nun hat der Landsberg X-PRESS am kommenden Samstag, 29. Juli um 17:00 Uhr, sein erstes Endspiel um die Meisterschaft. Noch ist die Tabellensituation eine Momentaufnahme, aber durch einen Sieg gegen die Neu-Ulm Spartans könnte daraus ein dauerhafter Zustand werden. Am GSCO-Gameday haben alle Kinder und Jugendlichen unter 18 Jahren nicht nur freien Eintritt, sondern bekommen von Hardy’s Fitness ein Eis spendiert. Außerdem hat die Vorstandschaft alle ehemaligen Footballspieler, egal ob Express oder X-PRESS, geladen, um das Team von Headcoach Gabriel Chambers gemeinsam anzufeuern. Am Ende könnte die Meisterschaft in der Regionalliga Süd durch den direkten Vergleich zwischen den Spartanern und den X-Men entschieden werden. Deshalb muss der X-PRESS mit mehr als zehn Punkten Unterschied gegen die starken Gäste gewinnen. Allerdings wäre es nur eine Vorentscheidung, denn es sollte nicht vergessen werden, dass noch ein Spiel bei den Amberg Mad Bulldogs auf dem Programm steht.

Also: der X-PRESS kann einen großen Schritt machen, aber die Ziellinie noch nicht überschritten. Spannung, Drama und Action sind garantiert. Wir zählen auf eure lautstarke Unterstützung

Text: Dietrich Limper