Die Anspannung fehlte

Man fuhr mit einer Rumpftruppe nach Fürth und zudem ging es für den Landsberg X-PRESS genau genommen um nichts mehr. Die Timberwolves dagegen kämpften noch gegen den Abstieg – dementsprechend sah dann auch das Ergebnis aus: Mit 7:24 (0:14, 0:0, 7:3, 0:7) unterlagen die Lechstädter den Gastgebern. Jetzt richtet man das Augenmerk bereits auf das Play-Off-Halbfinale am 29. Juli gegen die Munich Rangers.In Fürth kam bei den „X-Men“ alles zusammen, was eine Mannschaft letztlich ein Spiel gegen einen sportlich eigentlich schwächeren Gegner verlieren lässt. So waren die Landsberger bereits nur mit 24 Mann angereist, von denen dann aber nur 18 wirklich zum Einsatz kamen. Dominik Schäfer, mit seinen Läufen sonst ein Punktegarant, spielte etwa gar nicht. „Er war mit seiner Halswirbelverschiebung aus dem Spiel zuvor noch angeschlagen“, begründet Präsident Knut Dins die Maßnahme, „da haben die Trainer entschieden, dass er sich lieber zwei Wochen länger auskurieren soll, bevor man bei diesem Spiel ein Risiko eingeht.“ Aus dem gleichen Grund blieben auch Alex Brosch und Franz Geiger auf der Bank.
Die fehlende Anspannung war bei der verbliebenen Truppe allerdings auch zu merken. Dins: „Wir haben sicher nicht absichtlich verloren, aber bei einigen hat man schon gesehen, dass sie das viel zu locker angegangen sind.“ Zu allem Überfluss litt man auch noch unter kuriosen Schiedsrichterentscheidungen. Da wurden Fieldgoals gegeben, die niemand gesehen hatte und insgesamt drei Landsberger Pässe „incomplete“ gegeben, weil der Receiver mit dem Knie am Boden war – was aber regelgerecht ist.

Beim X-PRESS kann man diese Niederlage allerdings gut verschmerzen. Da Erlangen im Parallelspiel die Bamberg Bears klar mit 46:0 abfertigte, hätte es für die Landsberger ohnehin nicht mehr zum ersten Tabellenplatz gereicht. Somit muss man im Halbfinale, das mit nur einem Spiel entschieden wird, auswärts antreten. Gegner sind am Sonntag, 29. Juli, die Munich Rangers, die in der Bayernliga Süd die Tabellenspitze be­- hielten. Kick-off im altehrwürdigen Dantestadion wird um 15 Uhr sein.

Text: Christoph Kruse | KREISBOTE vom 18.07.12
Fotos: Roland Krivec
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