Die Gegner können dem X-Press nur hinterherschauen

Der ehemalige Tabellenführer Neu-Ulm war nur ein Schatten seiner selbst. Das nutzten die Landsberger, um den Gästen eine Lehrstunde zu erteilen. Ein Spieler der Gastgeber begeisterte ganz besonders Von Margit Messelhäuser

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Foto: Thorsten Jordan

Landsberg Es war eine Lehrstunde für die Gäste: Mit 43:0 setzte sich der Landsberg X-Press gegen den ehemaligen Tabellenführer Neu-Ulm durch und holt sich damit den zweiten Platz in der Regionalliga zurück. Allerdings muss Neu-Ulm derzeit auf seinen etatmäßigen Quarterback verzichten und „da ist es selbst für eine Mannschaft wie Neu-Ulm schwer“, erklärte nach dem Spiel Michael Glasner, der Sportliche Direktor beim Landsberg X-Press. „Wer weiß, wie das Spiel gelaufen wäre, wenn Neu-Ulm nach unserem ersten Punt hätte punkten können“, meinte Glasner.

Zunächst lief es nämlich bei den Landsberger Angriffen nicht nach Wunsch. Die Gäste setzten Quarterback Trent Cummings schnell unter Druck und damit kam der X-Press erst mal nicht zurecht. Auf der anderen Seite stand die Landsberger Defense aber hervorragend, sodass sich der Raumgewinn auf beiden Seiten in Grenzen hielt. Die Landsberger stellten sich immer besser auf die Taktik der Gäste ein und erzielten im ersten Drittel den ersten Touchdown. Zu Beginn des zweiten Abschnitts erhöhten sie mit einem Fieldgoal auf 9:0, und ab jetzt gehörte dem X-Press das Spielfeld.

Allein die Läufe von Triston McCathern waren den Eintritt wert. Unglaublich wendig und schnell ließ er die Gegner stehen. Haken schlagend wie ein Hase fand er immer wieder eine Lücke und erzielte nicht nur wichtige Raumgewinne für den X-Press, sondern auch zwei Touchdowns. „Er hat in allen Spielen eine tolle Leistung gebracht“, sagte Glaser und man gönne es ihm, dass er seine Zeit beim X-Press als Sprungbrett in eine höhere Liga nutze.

Die Landsberger dominierten die Gäste nach Belieben – die Defense hatte dabei meist nur Kurzeinsätze, denn nur selten gelang es Neu-Ulm, die zehn Yards zurückzulegen, um neue vier Versuche zu bekommen. Und wenn die Gäste doch mal näher an die Landsberger Endzone kamen, machte man ernst und holte sich den Ball zurück. So stand es zur Halbzeit 29:0 für die X-Men, Trent Cummings, Fritz Hebenstiel und Anselm Hoppe hatten die Endzone erreicht. Bereits ab Mitte des dritten Viertels konnten es sich die Landsberger leisten, die Rookies aufs Feld zu schicken, trotzdem kam Neu-Ulm nicht durch. „Uns war klar, dass da nichts mehr passieren konnte“, sagte Glasner – gleichzeitig hätte er den Gästen auch etwas Ergebnis-Kosmetik gegönnt. „Wir haben so etwas ja auch schon erlebt und das ist schon sehr hart.“ Doch dazu kam es nicht. Dominik Schäfer und McCathern sorgten noch vor dem letzten Viertel für den 43:0-Endstand. Respekt vor den Neu-Ulmern: Trotz der Klatsche kam es zu keinen Unsportlichkeiten. Für die Gäste dürfte der Traum von den Play-offs geplatzt sein, Landsberg dagegen darf weiter hoffen. Am Samstag spielt der X-Press in Straubing, dann haben die Landsberger ein Wochenende Pause, ehe mit dem Rückspiel gegen die Spiders am 6. August die Punktrunde endet.