Die Footballer des Landsberg X-PRESS haben den ersten Matchball vergeben. Mit einem Sieg gegen Feldkirchen wäre der Klassenerhalt in der Regionalliga so gut wie erreicht gewesen, doch das Team von Trainer Martin Hintermayr verschlief den ersten Abschnitt komplett und schaffte es nicht mehr, den Rückstand aufzuholen. Mit 27:22 setzten sich die Feldkirchen Lions durch – und die X-Men müssen weiter zittern. Besonders bitter dürfte das Ergebnis für den Landsberger Neuzugang Clayton Schleusner sein. Bei seiner Premiere gelang dem Defense-Spieler eine Interception, er fing also den Pass vom Gegner ab, doch am Ende stand er mit seinen Teamkollegen mit leeren Händen da.
Woran es gelegen hat, darüber dürfte sich auch das Trainerteam des X-PRESS den Kopf zerbrechen. Natürlich musste man auf einige Verletzte verzichten, dass Feldkirchen aber trotzdem durchaus schlagbar gewesen wäre, zeigte die zweite Halbzeit – da war es aber schon zu spät.
Entsprechend enttäuscht war auch der Vorsitzende Knut Dins, der sehr auf einen vorzeitigen Klassenerhalt gehofft hatte. Dieser wird nun aber auf 2. August verschoben. In ihrem letzten Heimspiel in dieser Saison haben die Landsberger dann Starnberg zu Gast, und da muss ein Sieg her. Denn in den letzten beiden Auswärtsspielen bekommen es die Landsberger mit Tabellenführer Ingolstadt und dem aktuell Dritten München zu tun. Zwei Aufgaben, in denen nicht unbedingt mit Punkten zu rechnen ist.
Es war das – warum auch immer – komplett verschlafene erste Viertel, das die Landsberger um den möglichen Sieg brachte. Nicht ein einziges Mal schafften es die X-Men im Angriff wenigstens in die Hälfte der Gäste zu kommen, ganz zu schweigen davon, sich der Endzone zu nähern. Auch die Defense hatte mit den
Gästen ihre Schwierigkeiten: Zwei lange Pässe kamen an, zwei Touchdowns mit Extrapunkten, und schon lag Feldkirchen 14:0 in Führung. Angesichts des Auftritts der Landsberger bis dahin musste man ein Debakel befürchten.
Und der zweite Abschnitt begann nicht besser: Nachdem die Defense gehalten hatte, brachte ein sogenannter Fumble den Gästen wieder das Angriffsrecht: Landsbergs Quarterback Jason Bertrand hatte den Ball verloren. Und dieser Angriff brachte den Gästen weitere drei Punkte ein, die sie mit einem Fieldgoal erzielten. Passend zur Situation wurde im Landsberger Sportzentrum der Song „Gibt’s doch gar nicht“ gespielt – das dachten sich wohl auch die Landsberger Fans.
Immerhin kamen die Landsberger mal in die Feldkircher Hälfte, doch der lange Pass auf Florian Borchert, der schon als Touchdown bejubelt worden war, endete in einer Interception: Feldkirchen hatte den Ball abgefangen. Gut eine Minute vor Schluss des zweiten Quarters konnten die Landsberger dann doch noch ihren ersten Touchdown verbuchen: Sam Schwab sicherte den langen Pass, und dank des Zusatzpunkts ging es mit einem 7:17 in die Pause.
Als Florian Borchert im dritten Abschnitt auf 13:17 verkürzte, schöpfte man im Landsberger Lager wieder Hoffnung. Vor allem, da nun auch die Abwehr stabiler wirkte, doch Feldkirchen fand einen Weg und stellte wieder auf 24:13, mit dem es in den letzten Abschnitt ging.
Noch war nichts verloren, und das merkte man den X-Men an, die nun immer besser ins Spiel kamen. Aber es war zu spät: Das Fieldgoal der X-Men beantworteten die Gäste ebenfalls mit einem Fieldgoal. Als dem X-Press noch mal ein Touchdown zum 22:27 gelang, waren noch gut zwei Minuten auf der Uhr. Der kurze Kick sorgte dafür, dass die Gastgeber weiter im Angriff blieben. Nur ein Mal hätte man noch in die Endzone kommen müssen, und die Punkte wären in Landsberg geblieben. Doch es sollte nicht sein. Gerade einmal vier Yards war man von der magischen Linie entfernt – überqueren konnte man sie nicht, Feldkirchen spielte die Uhr runter, und Landsberg stand mit leeren Händen da.
Text: Margit Messelhäuser | Landsberger Tagblatt 14.Juli 2014
Fotos: Roland Krivex | RKsportfotografie